Freitag, 21. April 2006
Port
Soo, ein weiterer Schritt im Kampf gegen meinen Krebs ist getan: Der Port liegt!
Nochmal kurz dargestellt, was das eigentlich ist:

Der Port:
Der Port ist ein mit einer Silikonmembran ausgestattetes kleines Hohlsystem, das mit dem Venenverweilkatheder verbunden ist. Der Port wird komplett in das Unterhautfettgewebe eingepflanzt, er wird bei Bedarf durch die Haut punktiert.


Am 29. Dezember bin ich in Wilhelmshaven mit Vattern morgens ins Krankenhaus gefahren; der Chef der Gefäßchirurgie hat netterweise einen freien Tag ausfallen lassen, um mich persönlich zu operieren. Hat schon seine Vorteile, wenn man Töchterchen vom gefürchtetsten Oberarzt des Krankenhauses ist...
Ganz lustig war, daß mein Vater ein paar Tage vor der OP wissen wollte, ob ich ne Überweisung habe, oder ob sie das schwarz machen müßten, denn dann müßte man noch irgendwie von einem Pharmavertreter an einen Port kommen, den könne man dann nicht aus Krankenhausbeständen nehmen...
Aber das lief alles völlig legal ab, der Port konnte regulär aus Krankenhausbeständen entnommne und abgerechnet werden. Mein Papa hat auf dem Weg zur Station noch seine Lieblings-OP-Schwester Frauke gebeten, bei der OP dabeizusein, so daß ich neben dem regulären OP-Team noch eine Schwester nur zum Händchenhalten und ablenken hatte... Dekadenz läßt grüßen...
War ich aber auch sehr froh drum, denn ich hatte nur Lokalanästhesie, so daß ich alles voll mitbekam. Als der Chirurg dann irgendwann sagte, die Tasche für den Port sei fertig, jetzt würde er beginnen, nach der Vene zu suchen, wurde es schmerzhaft und es wurde nachgespritzt. Nach 5 Minuten sagte der Doc wieder "Ich such jetzt mal die Vene!", woraufhin ich wissen wollte, was er denn die letzten 5 Minuten so getrieben habe... Naja, es stellte sich dann raus, daß ich zu den 5% gehöre, die an dr Stelle keine Vene haben, und so mußte man sich hinter mein Schlüsselbein wühlen (da mußte ich dann vor Schmerz doch zwischendurch mal richtig "Scheiße" schreien, woraufhin der Anästhesist hinter meinem sichtschutz auftauchte und meinte "Na, soll ich dann doch mal intravenös was geben?" Das hab ich gern angenommen unhd weiter gings), um da die Hauptschlagader zu punktieren.
Alles in allem hat das Ganze ne halbe Stunde gedauert, mein Papa hat mich vor dem OP wieder abgeholt und wir haben ne halbe Stunde im Aufwachraum verbracht (wegen des Schmerzmittels, das ich intravenös bekommen hatte), dann ab zum Röntgen (gucken, ob der schlauch richtig in der Vene liegt) und auf der Station hab ich dann noch'n Frühstück bekommen.
Den Rest des Tages lag ich auf dem Sofa mit nem Kühlpack und nem Kilo Mehl auf dem Port, damit es keine Schwellung gibt.


Und so sieht das Ganze aus, wenn's verheilt ist:

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