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Montag, 1. September 2008
Ebay
annikaschueren, 14:14h
Wie versprochen hier nun meine Ebay-Geschichte.
Seit Ewigkeiten wollen Alex und ich für unser "Schlitzaugenzimmer" (so nennt mein Papa es, wegen unserer Prinzessin und den zahlreichen Buddhas) einen Hochzeitsschrank haben. Den allerdings nicht im klassischen Schwarz oder Rot lackiert, sondern einfach in holzfarben.
Das ist gar nicht mal so einfach. Während unseres letzten Besuchs in Bangkok hatten wir schon mal geguckt, ob wir nicht selber einen mitbringen können, aber mit Lieferung und Zoll zahlt man dann eher mehr, als wenn man hier einen vom Händler kauft. Wir haben also immer mal wieder im Internet rumgesucht und auch ab und zu bei Ebay was gesehen, was dann aber meistens dann doch unser Budget sprengte. Bis kürzlich ein Ebayshop (noch nenne ich keine Namen, da ich ja noch auf eine Lösung hoffe) einen Schrank einstellte, der uns a) gefiel und b) einige Stunden vor Auktionsende erst bei 70€ stand und wir also hoffen konnten, unter unserem Höchstlimit von 500€ für einen Wohnzimmerschrank bleiben zu können.
2 Sekunden vor Schluß bekam ich den Zuschlag für 234€ zzgl. Versand bis Bordsteinkante für diesen Schrank:
Die nächsten Tage verbrachte ich mit der Organisation des Liefertermins zu einem Zeitpunkt, an dem auch jemand zum Tragen da ist.
Alex hat sich den halben Tag freigenommen, ein Freund hatte beruflich um die Ecke zu tun und stand auf Abruf. Als 3. Mann spekulierten wir auf den Fahrer, den wir mit einem Trinkgeld zu locken hofften.
Nach 10 Tagen kam zum verabredeten Liefertermin bei 30 Grad ein Fahrer, der nicht willens war, bei diesen Temperaturen mit anzupacken. Also haben wir erstmal auf der Strasse ausgepackt (denn bei eventuellen Transportschäden hätten wir ja nicht schleppen müssen, sondern der Heini das gute Stück gleich wieder mitgenommen). Konnte keinen offensichtlichen Schaden feststellen, also haben wir einen grad vorbeiradelnden Bekannten rekrutiert und die drei Männer wuchteten das etwas sperrige Stück nach oben.
Im Wohnzimmer aufgestellt, fiel mir auf, daß der Schrank gar nicht so aussah, wie auf den Bildern- es war nur ein kleines Detail- die Schnitzerei unten war anders, aber es war definitiv nicht der von mir ersteigerte Schrank.
Obendrein fielen dann noch Flecken im Lack ins Auge, die ich vorher übersehen hatte (ich hatte nach angestoßenen Ecken und ähnlichem geschaut). ÄRGER!
In einer Email an den Händler tat ich dann in epischer Breite meinen Unmut kund, bat um eine Erklärung und um Austausch gegen den richtigen Schrank.
Zurück kam eine kurze Mail "Tut uns leid, daß der Schrank nicht Ihren Erwartungen entspricht, die Spedition wird sich zwecks Abholtermin mit Ihnen in Verbindung setzen. Da der von Ihnen ersteigerte Schrank nicht mehr auf Lager ist, wird Ihr Geld zurückerstattet."
Hm. Da war ich nun auch wieder nicht mit einverstanden. Ich wollte ja nun einen Schrank. Und da hatten wir nun endlich einen gefunden, der uns gefällt, keine billige Reproduktion und das auch noch für kleines Geld und dann sollte ich den einfach wieder hergeben und fertig?! Abgesehen davon, daß der Schrank ja nun auch wieder runtergetragen werden wollte.
Ich besorgte mir also die Telefonnummer der Mannheimer Firma (naja, so kleine Hinweise kann man ja mal fallen lassen) und sprach mit einer Frau B., der ich den Vorschlag machte, sie solle mir doch einfach einen Schrank aus einer anderen Auktion (ähnlich wie der erste, aber mit Schubladen) überlassen.
Das ging irgendwie nicht, weil die Auktion schon lief (??), aber wir einigten uns darauf, daß ich den Schrank gegen Verrechnung der Differenz bekäme, sofern ich den Zuschlag erhielte. Die Abholung und Lieferung sei kostenfrei und für das Hoch- und runtertragen würden sie sich mit 40€ beteiligen.
Ich erhielt den Zuschlag, diesmal für 340€. Hatte mich geärgert, daß ich nicht einfach darauf bestanden hatte, ihn fürs gleiche Geld zu bekommen, egal wie hoch mein erfolgreiches Gebot sei, aber daran hatte ich nunmal nicht gedacht...Wohl aber daran, die Verkäuferin nochmal darauf hinzuweisen, daß ich davon ausginge, GENAU DEN Schrank von den Photos zu bekommen und falls dieser irgendwelche auf den Bildern nicht sichtbaren Fehler (wie Lackflecke) habe, diese aufzuführen!
Im Freundeskreis organisierten wir drei Helfer, die sonntagabends den falschen Schrank schon mal nach unten trugen; für Montags drei andere, um den anderen Schrank hochzutragen. Zum Glück hat Alex schon so oft irgendwelchen Leuten was geschleppt; da kann man schon mal aktiv Gefallen einfordern- dachten wir. Aber diejenigen, die in 6 Jahren achtmal umziehen und jedesmal fragen, ob man helfen könne, die haben dann, wenn sie sich mal revanchieren könnten immer gerade eine Angina...
Zuletzt sind es dann doch wieder die gleichen lieben Freunde gewesen, die sich bereiterklärten.
Die Lieferung war anvisiert für 13 bis 16 Uhr (merkt Ihr was? Nach der Ikea-kiste war ich immerhin so schlau, keine Vormittagslieferung mehr auszumachen, so daß man sich nicht umsonst den ganzen Tag frei nimmt) und der Fahrer angehalten, 20 Minuten vorher anzurufen. Tataaa- Annika denkt eben an alles! Alex hätte genug Zeit, aus Marienburg anzufahren, müßte sich evtl. gar nicht frei nehmen und auch unsere Helfer sollten nicht den ganzen Nachmittag bei uns rumsitzen müssen.
Von wegen!
Um kurz vor 13 Uhr- ich hatte gerade den kurz vorm Verhungern stehenden Tom an die Brust gelegt, da klingelt es an der Tür. "Kann ja nicht die Lieferung sein, denn die wollten ja anrufen" denk ich so bei mir und schaue weiter verzückt meinem gierig trinkenden Sohn zu. Nach 30 Sekunden schellt es Sturm. Ich stemme mich Schlimmes befürchtend aus meiner Stillposition hoch, mein Kind auf dem Kissen balancierend (ohne abzudocken), so daß ich aus dem Fenster den Lieferwagen sehen kann.
Scheißdreck!!
Annika total überfordert in hysterischer Auflösung begriffen gleichzeitig Tom von der Brust gerissen, die Wohnung mit Milch vollspritzend zur Tür gerannt, den Summer gedrückt, dabei Alex anrufend versucht, den Milchfluß zu stoppen, während Tom aufs Sofa geworfen wütend brüllt, weil er nix mehr zu essen bekommt. Brust in BH gestopft, Kind geschnappt, runtergelaufen, weinend die Scheißfahrer angezickt, warum sie verkackt nochmal nicht angerufen hätten.
Sie waren von meiner Hysterie und dem kreischenden Baby hinreichend beeindruckt, um mir immerhin den alten Schrank schonmal aus dem Hausflur zu holen und den anderen in den Flur zu stellen. In der Zwischenzeit hab ich (immer noch weinend) bei den Nachbarn geklingelt, denen Tom mitsamt einer Pulle Fencheltee in den Arm gedrückt und die Helfer angerufen, die natürlich zum Teil noch irgendwo unterwegs waren, da ja alle dachten, sie hätten ca. 20 Minuten Vorlaufzeit.
Mitten im Gewühl tauchte schonmal Wolfgang auf, der den Schrank auspackte, um ihn auf Schäden zu untersuchen und kurz danach Alex, dessen Anwesenheit mich soweit beruhigte, daß ich mein schreiendes Kind abholen konnte und mich zum Weiterstillen wieder hinsetze.
Der Schrank stand kurz darauf im Wohnzimmer. Sah auch genauso aus, wie der aus der Auktion. Bei genauerem Hinsehen fiel dann allerdings auf, daß die Füße unten unlackiert waren (als hätte der Schrank im Wasser gestanden) und die Schubladen unterschiedliche Farben hatten. Bei Vergleich mit den Auktionsphotos stellte ich dann anhand der Holzmaserung fest, dass man mir schon wieder einen falschen Schrank geschickt hatte!!!
Ich habe wieder eine wohlformulierte, im Ton allerdings leicht strengere Mail geschickt, woraufhin ich von der Urlaubsvertretung von Frau B. eine Antwort bekam:"Tut uns leid...blabla... wir holen den Schrank ab, sie bekommen ihr Geld zurück."
Daraufhin habe ich denen mitgeteilt, daß ich nicht mein Geld will, sondern einfach mal einen Schrank, den ich gekauft habe. Oder gegebenenfalls einen fetten Preisnachlaß.
Kurz darauf bekomme ich einen Anruf von Herrn L. (eben jene Urlaubsvertretung). der war mit dem Fall nicht so richtig vertraut, hatte sich aus dem Emailverkehr irgendwas zusammengereimt und nachdem ich ihm dann nochmal in Zeitlupe den Hergang geschildert hatte, schlug er mir vor, am folgenden Tag im Lager nachzusehen, ob der von mir ersteigerte Schrank noch da sei. Falls ja, tausche man aus und falls nein, könne man ja nochmal über einen Nachlaß sprechen. Er würde mich auf jeden Fall nochmal anrufen, sobald er im Lager war.
Das ist jetzt 10 Tage her und ich warte noch. Vergangene Woche und heute morgen hab ich nochmal Erinnerungsmails geschickt und bislang nix gehört.
Korrigiere: Soeben hat das Telefon geklingelt und Herr L. rief an. Er war etwas irritiert ob der Tatsache, daß ich um Anruf bitte, denn ich sei doch mit dem Nachlaß von 30€ einverstanden gewesen. Es stellte sich dann heraus, daß zwei Schränke im Lager vertauscht worden sind und der Kunde, der jetzt meinen Schrank hat, sich auch beschwert hatte. Hat ihn aber dann gegen eine Zahlung von 30€ behalten.
Na Bravo. Der ersteigert einen kaputten Schrank und bekommt meinen mit nem Nachlaß und ich steh hier schon zum 2. Mal mit dem falschen Schrank und erfahre, daß man meinen dem anderen Kunden zum Behalten angeboten hat. Nachdem Herr L. sich jetzt nochmal vergegenwärtigt hat, daß ich noch nicht ruhiggestellt worden bin, hat er mir angeboten, auf die nächste Lieferung zu warten (in 3-4 Wochen); ich bekäme dann die Photos und könne mir einen aussuchen. Oder Nachlaß. Da mir ein Nachlaß in Höhe von 30€ eher unattraktiv erscheint (zumal die Speditionskosten für eine Richtung bei 90€ liegen- da spart die Firma ja schon 180€ wenn ich nicht auf Umtausch bestehe), habe ich mich für die erste Variante entschieden incl. der zunächst mündlichen Zusage, die Lieferung bis in die Wohnung zu bekommen!
...to be continued...
Seit Ewigkeiten wollen Alex und ich für unser "Schlitzaugenzimmer" (so nennt mein Papa es, wegen unserer Prinzessin und den zahlreichen Buddhas) einen Hochzeitsschrank haben. Den allerdings nicht im klassischen Schwarz oder Rot lackiert, sondern einfach in holzfarben.
Das ist gar nicht mal so einfach. Während unseres letzten Besuchs in Bangkok hatten wir schon mal geguckt, ob wir nicht selber einen mitbringen können, aber mit Lieferung und Zoll zahlt man dann eher mehr, als wenn man hier einen vom Händler kauft. Wir haben also immer mal wieder im Internet rumgesucht und auch ab und zu bei Ebay was gesehen, was dann aber meistens dann doch unser Budget sprengte. Bis kürzlich ein Ebayshop (noch nenne ich keine Namen, da ich ja noch auf eine Lösung hoffe) einen Schrank einstellte, der uns a) gefiel und b) einige Stunden vor Auktionsende erst bei 70€ stand und wir also hoffen konnten, unter unserem Höchstlimit von 500€ für einen Wohnzimmerschrank bleiben zu können.
2 Sekunden vor Schluß bekam ich den Zuschlag für 234€ zzgl. Versand bis Bordsteinkante für diesen Schrank:
Die nächsten Tage verbrachte ich mit der Organisation des Liefertermins zu einem Zeitpunkt, an dem auch jemand zum Tragen da ist.
Alex hat sich den halben Tag freigenommen, ein Freund hatte beruflich um die Ecke zu tun und stand auf Abruf. Als 3. Mann spekulierten wir auf den Fahrer, den wir mit einem Trinkgeld zu locken hofften.
Nach 10 Tagen kam zum verabredeten Liefertermin bei 30 Grad ein Fahrer, der nicht willens war, bei diesen Temperaturen mit anzupacken. Also haben wir erstmal auf der Strasse ausgepackt (denn bei eventuellen Transportschäden hätten wir ja nicht schleppen müssen, sondern der Heini das gute Stück gleich wieder mitgenommen). Konnte keinen offensichtlichen Schaden feststellen, also haben wir einen grad vorbeiradelnden Bekannten rekrutiert und die drei Männer wuchteten das etwas sperrige Stück nach oben.
Im Wohnzimmer aufgestellt, fiel mir auf, daß der Schrank gar nicht so aussah, wie auf den Bildern- es war nur ein kleines Detail- die Schnitzerei unten war anders, aber es war definitiv nicht der von mir ersteigerte Schrank.
Obendrein fielen dann noch Flecken im Lack ins Auge, die ich vorher übersehen hatte (ich hatte nach angestoßenen Ecken und ähnlichem geschaut). ÄRGER!
In einer Email an den Händler tat ich dann in epischer Breite meinen Unmut kund, bat um eine Erklärung und um Austausch gegen den richtigen Schrank.
Zurück kam eine kurze Mail "Tut uns leid, daß der Schrank nicht Ihren Erwartungen entspricht, die Spedition wird sich zwecks Abholtermin mit Ihnen in Verbindung setzen. Da der von Ihnen ersteigerte Schrank nicht mehr auf Lager ist, wird Ihr Geld zurückerstattet."
Hm. Da war ich nun auch wieder nicht mit einverstanden. Ich wollte ja nun einen Schrank. Und da hatten wir nun endlich einen gefunden, der uns gefällt, keine billige Reproduktion und das auch noch für kleines Geld und dann sollte ich den einfach wieder hergeben und fertig?! Abgesehen davon, daß der Schrank ja nun auch wieder runtergetragen werden wollte.
Ich besorgte mir also die Telefonnummer der Mannheimer Firma (naja, so kleine Hinweise kann man ja mal fallen lassen) und sprach mit einer Frau B., der ich den Vorschlag machte, sie solle mir doch einfach einen Schrank aus einer anderen Auktion (ähnlich wie der erste, aber mit Schubladen) überlassen.
Das ging irgendwie nicht, weil die Auktion schon lief (??), aber wir einigten uns darauf, daß ich den Schrank gegen Verrechnung der Differenz bekäme, sofern ich den Zuschlag erhielte. Die Abholung und Lieferung sei kostenfrei und für das Hoch- und runtertragen würden sie sich mit 40€ beteiligen.
Ich erhielt den Zuschlag, diesmal für 340€. Hatte mich geärgert, daß ich nicht einfach darauf bestanden hatte, ihn fürs gleiche Geld zu bekommen, egal wie hoch mein erfolgreiches Gebot sei, aber daran hatte ich nunmal nicht gedacht...Wohl aber daran, die Verkäuferin nochmal darauf hinzuweisen, daß ich davon ausginge, GENAU DEN Schrank von den Photos zu bekommen und falls dieser irgendwelche auf den Bildern nicht sichtbaren Fehler (wie Lackflecke) habe, diese aufzuführen!
Im Freundeskreis organisierten wir drei Helfer, die sonntagabends den falschen Schrank schon mal nach unten trugen; für Montags drei andere, um den anderen Schrank hochzutragen. Zum Glück hat Alex schon so oft irgendwelchen Leuten was geschleppt; da kann man schon mal aktiv Gefallen einfordern- dachten wir. Aber diejenigen, die in 6 Jahren achtmal umziehen und jedesmal fragen, ob man helfen könne, die haben dann, wenn sie sich mal revanchieren könnten immer gerade eine Angina...
Zuletzt sind es dann doch wieder die gleichen lieben Freunde gewesen, die sich bereiterklärten.
Die Lieferung war anvisiert für 13 bis 16 Uhr (merkt Ihr was? Nach der Ikea-kiste war ich immerhin so schlau, keine Vormittagslieferung mehr auszumachen, so daß man sich nicht umsonst den ganzen Tag frei nimmt) und der Fahrer angehalten, 20 Minuten vorher anzurufen. Tataaa- Annika denkt eben an alles! Alex hätte genug Zeit, aus Marienburg anzufahren, müßte sich evtl. gar nicht frei nehmen und auch unsere Helfer sollten nicht den ganzen Nachmittag bei uns rumsitzen müssen.
Von wegen!
Um kurz vor 13 Uhr- ich hatte gerade den kurz vorm Verhungern stehenden Tom an die Brust gelegt, da klingelt es an der Tür. "Kann ja nicht die Lieferung sein, denn die wollten ja anrufen" denk ich so bei mir und schaue weiter verzückt meinem gierig trinkenden Sohn zu. Nach 30 Sekunden schellt es Sturm. Ich stemme mich Schlimmes befürchtend aus meiner Stillposition hoch, mein Kind auf dem Kissen balancierend (ohne abzudocken), so daß ich aus dem Fenster den Lieferwagen sehen kann.
Scheißdreck!!
Annika total überfordert in hysterischer Auflösung begriffen gleichzeitig Tom von der Brust gerissen, die Wohnung mit Milch vollspritzend zur Tür gerannt, den Summer gedrückt, dabei Alex anrufend versucht, den Milchfluß zu stoppen, während Tom aufs Sofa geworfen wütend brüllt, weil er nix mehr zu essen bekommt. Brust in BH gestopft, Kind geschnappt, runtergelaufen, weinend die Scheißfahrer angezickt, warum sie verkackt nochmal nicht angerufen hätten.
Sie waren von meiner Hysterie und dem kreischenden Baby hinreichend beeindruckt, um mir immerhin den alten Schrank schonmal aus dem Hausflur zu holen und den anderen in den Flur zu stellen. In der Zwischenzeit hab ich (immer noch weinend) bei den Nachbarn geklingelt, denen Tom mitsamt einer Pulle Fencheltee in den Arm gedrückt und die Helfer angerufen, die natürlich zum Teil noch irgendwo unterwegs waren, da ja alle dachten, sie hätten ca. 20 Minuten Vorlaufzeit.
Mitten im Gewühl tauchte schonmal Wolfgang auf, der den Schrank auspackte, um ihn auf Schäden zu untersuchen und kurz danach Alex, dessen Anwesenheit mich soweit beruhigte, daß ich mein schreiendes Kind abholen konnte und mich zum Weiterstillen wieder hinsetze.
Der Schrank stand kurz darauf im Wohnzimmer. Sah auch genauso aus, wie der aus der Auktion. Bei genauerem Hinsehen fiel dann allerdings auf, daß die Füße unten unlackiert waren (als hätte der Schrank im Wasser gestanden) und die Schubladen unterschiedliche Farben hatten. Bei Vergleich mit den Auktionsphotos stellte ich dann anhand der Holzmaserung fest, dass man mir schon wieder einen falschen Schrank geschickt hatte!!!
Ich habe wieder eine wohlformulierte, im Ton allerdings leicht strengere Mail geschickt, woraufhin ich von der Urlaubsvertretung von Frau B. eine Antwort bekam:"Tut uns leid...blabla... wir holen den Schrank ab, sie bekommen ihr Geld zurück."
Daraufhin habe ich denen mitgeteilt, daß ich nicht mein Geld will, sondern einfach mal einen Schrank, den ich gekauft habe. Oder gegebenenfalls einen fetten Preisnachlaß.
Kurz darauf bekomme ich einen Anruf von Herrn L. (eben jene Urlaubsvertretung). der war mit dem Fall nicht so richtig vertraut, hatte sich aus dem Emailverkehr irgendwas zusammengereimt und nachdem ich ihm dann nochmal in Zeitlupe den Hergang geschildert hatte, schlug er mir vor, am folgenden Tag im Lager nachzusehen, ob der von mir ersteigerte Schrank noch da sei. Falls ja, tausche man aus und falls nein, könne man ja nochmal über einen Nachlaß sprechen. Er würde mich auf jeden Fall nochmal anrufen, sobald er im Lager war.
Das ist jetzt 10 Tage her und ich warte noch. Vergangene Woche und heute morgen hab ich nochmal Erinnerungsmails geschickt und bislang nix gehört.
Korrigiere: Soeben hat das Telefon geklingelt und Herr L. rief an. Er war etwas irritiert ob der Tatsache, daß ich um Anruf bitte, denn ich sei doch mit dem Nachlaß von 30€ einverstanden gewesen. Es stellte sich dann heraus, daß zwei Schränke im Lager vertauscht worden sind und der Kunde, der jetzt meinen Schrank hat, sich auch beschwert hatte. Hat ihn aber dann gegen eine Zahlung von 30€ behalten.
Na Bravo. Der ersteigert einen kaputten Schrank und bekommt meinen mit nem Nachlaß und ich steh hier schon zum 2. Mal mit dem falschen Schrank und erfahre, daß man meinen dem anderen Kunden zum Behalten angeboten hat. Nachdem Herr L. sich jetzt nochmal vergegenwärtigt hat, daß ich noch nicht ruhiggestellt worden bin, hat er mir angeboten, auf die nächste Lieferung zu warten (in 3-4 Wochen); ich bekäme dann die Photos und könne mir einen aussuchen. Oder Nachlaß. Da mir ein Nachlaß in Höhe von 30€ eher unattraktiv erscheint (zumal die Speditionskosten für eine Richtung bei 90€ liegen- da spart die Firma ja schon 180€ wenn ich nicht auf Umtausch bestehe), habe ich mich für die erste Variante entschieden incl. der zunächst mündlichen Zusage, die Lieferung bis in die Wohnung zu bekommen!
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